Antisemitischer Attentat in Pittsburgh
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Das schlimmste Verbrechen, das je in den Vereinigten Staaten gegenüber Juden verübt wurde, ist gestern in Pittsburgh /Pennsylvania geschehen.
Ausgerechnet Tree of Life hieß dieser
Ort, der den Tod von mindestens 11 Tote und 6 Verletzten zu verzeichnen hat. Es war Shabbat und die Anzahl der Betenden war höher als an Wochentagen.
Diese tödlichste aller Attacken in
den Vereinigten Staaten gegen Juden ist ein Beben, dass alle jüdischen Gemeinden in der Welt erschüttert.
Robert Bowers ( jemach schemoj)
ist der Mann, der dafür steht, dass
nun überall auf der Welt die Sicherheitslage vor den Synagogeneingängen überprüft werden muss.
Wiederholungstäter sind jetzt die
größte Gefahr weltweit.
Daher gehört an dieser Stelle der Dank allen Institutionen in Deutschland, die dazu beigetragen haben, dass unbekannten und schon gar bewaffneten Personen den Synagogenraum bzw. Vorraum verwehrt wird – es sind die Innenministerien der Länder in Zusammenarbeit mit den jüdischen Gemeinden dieses Landes, die jahrelang effizient und im Stillen diese Arbeit geleistet haben!!
Die Fragen, die sich die jüdischen Ärzte in Deutschland stellen müssen ist vielschichtig:
Werden wir (Gott behüte) wann werden wir mit solchen Vorfällen konfrontiert?
Sind wir ausreichend vorbereitet?
Unzweifelhaft ist der – immer vorhanden gewesene -Antisemitismus jetzt wieder schärfer in die Öffentlichkeit gedrungen!
Save Heaven war mal – auch die Vereinigten Staaten haben hier ihren,
nun eindeutigen, Sündenfall.
Die Frage des Zutagetretens mit
dem Phänomen Trump und seiner
Polarisierungspolitik zu verbinden
wäre billig und falsch!
Überall in der Welt (Polen ,Ungarn
England,Pakistan etc.) sind Menschen von explizitem Judenhass nicht unerheblich ergriffen!
Judenhass ist ein Problem der Antisemiten!
Wer sich auf diese Formel versteift,
verkennt, dass die Gesamtgesellschaften einen erheblichen Anteil an der Aufrechterhaltung dieses Vorurteils haben.
Daher Klare Kante gegen die Politik Irans!!!
Wo finden wir das in aller Klarheit in der deutschen Aussenpolitik?
Die Ausstrahlung eines deutschen Verhaltens – bei aller Loyalität
zum Staate Israel – lässt an dieser Stelle noch deutlich Wünsche offen.
Wir jüdischen Ärzte haben in der
Diskussion der Weltlage wenig Karten, die Veränderungen herbeiführen könnten.
Im Konkreten geht es darum
pragmatisch zu reagieren!
Werden die Minjanim in Deutschland
– nicht nur in den Großstädten- ausreichend geschützt?
Können die vorhandenen Kollegen
in einem Minjan mit den vorhandenen
(oder ev. noch anzuschaffenden)
Notfallsets umgehen?
Übrigens: Dies gilt nicht für Anschläge allein!!
Wenn der furchtbare Vorfall in der
Tree of Life Synagoge in Pittsburgh
wenigstens das bewirken könnte:
Eine größere Awareness gegenüber
der eignen Fähigkeit , Leben zu retten!!
Leben retten heisst auch immer
Leben retten können!
Verrostete eigene Fähigkeiten der
Wiederbelebung – auch medikamentös – sind zu üben,
die Synagoge sollte hier besagte
ärztliche Notfallsets vorhalten.
Die Kollegen sollten auch mehr als einen Blick in diese Lebensrettungsmittel werfen.
Gut Woch
Roman M.Skoblo